Energiesystemtechnik

Die Energiewende in den Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie stellt das Energiesystem vor große Herausforderungen: Die fluktuierenden erneuerbaren Energien auf der einen und der steigende Stromverbrauch durch die Sektorenkopplung auf der anderen Seite müssen durch intelligente Managementsysteme und neue Speicher so gekoppelt werden, dass die erzeugte fluktuierende Energie effizient genutzt wird. Diese Systemintegration sowie die Konzeptionierung und Auslegung der benötigten neuen Technologien werden im Studiengang Energiesystemtechnik betrachtet. Neben weiteren ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen kann zwischen vier Studienrichtungen gewählt und im Wahlbereich entweder der systemweite Überblick erweitert oder der eigene Schwerpunkt vertieft werden.

Berufsbild und Arbeitsmarkt

Durch die breite Ausbildung eröffnen sich den Absolventinnen und Absolventen vielfältige Aufgabenfelder in allen mit der Energiewende in Verbindung stehenden Unternehmen insbesondere in leitenden und entwickelnden Tätigkeiten. Neben den klassischen Unternehmen der Energieversorgung gehören dazu Hersteller von Erzeugungs- und Speicheranlagen sowie Umrichtersystemen. Im Zuge der Sektorenkopplung sind in Zukunft auch Fahrzeughersteller, im Bereich der Gebäudetechnik tätige Unternehmen sowie Industrieunternehmen mögliche Arbeitgeber für Ingenieurinnen und Ingenieure der Energiesystemtechnik. Hinzu kommen Beratungsunternehmen, Behörden und Verbände sowie Ministerien, die die Energiewende steuern und regeln. Zu guter Letzt ist auch der Einstieg in die Forschung an Universitäten oder außeruniversitären Forschungsinstituten möglich. Zusammenfassend ermöglicht das Studium der Energiesystemtechnik vielfältige Tätigkeitsfelder in allen Bereichen des Energiesystems.

  • Anlagenbetreiber
  • Hersteller von z. B. Windkraftanlagen, PV-Anlagen, Umrichtersystemen, Batteriespeichern, Ladeinfrastruktur, Elektrofahrzeuge
  • Planungs- und Ingenieurbüro
  • Energieversorgungsunternehmen
  • Netzbetreiber
  • Behörden und Verbände
  • Energieberatungsagenturen
  • Universitäten und Forschungsinstitute

Das Besondere des Studiengangs in Clausthal

Im Forschungsschwerpunkt "Nachhaltige Energiesysteme" der TU Clausthal arbeiten Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Arbeitsgruppen interdisziplinär an der Zukunft unserer Energieversorgung. Gemeinsam mit Industrieunternehmen wird an neuen Technologien sowie insbesondere an der Systemintegration und neuen Geschäftsmodellen geforscht. Im Studium werden die Studentinnen und Studenten in Studienarbeiten sowie bei Interesse als studentische Hilfskräfte in diese Forschung eingebunden. Aufgrund der Nähe zur Industrie entstehen im Rahmen dieser Forschungsprojekte Möglichkeiten für zukünftige Beschäftigungen. Hinzu kommt während des Studiums ein sehr gutes Betreuungsverhältnis zum einen durch ein Mentoring-Programm, zum anderen durch den engen Kontakt zu den Mitarbeitern.

Aufbau des Studiums

Neben der Vertiefung der ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen bietet der Master Energiesystemtechnik vier Studienrichtungen zu den Kernthemen des Energiesystems: In der Studienrichtung Elektrisches Energiesystem wird die Erzeugung, Verteilung und Nutzung regenerativer Energie thematisiert. Die Studienrichtung Thermisches Energiesystem beschäftigt sich hingegen mit der Dekarbonisierung thermischer Prozesse in Kraftwerken und in der Industrie. Die Auslegung und Optimierung elektrischer Maschinen und wie deren Charakteristiken in der Umrichtertechnik genutzt werden können, werden in der Studienrichtung Maschinen und Umrichtertechnik behandelt. Einen weiteren zentralen Baustein des Energiesystems stellen in Zukunft Technologien zu Speicherung regenerativer Energie dar, denen die Studienrichtung Energiespeichertechnik gewidmet ist. Jede Studienrichtung ist einer Forschungsgruppe der TU Clausthal zugeordnet, sodass stetig aktuelle Themen und Fragen behandelt und diskutiert werden. In einem breiten Wahlpflichtbereich kann der individuelle Schwerpunkt weiter vertieft oder um überfachliche Kompetenzen erweitert werden. Im dritten Semester werden die Inhalte der Studienrichtungen in einem gemeinsamen Projekt verknüpft, indem anhand eines realen Beispiels ein Energiesystem modelliert und ausgelegt wird. Abgeschlossen wird das Studium mit der Masterarbeit als selbstständige wissenschaftliche Arbeit, die sowohl an der Universität im Rahmen von Forschungsprojekten als auch in der Industrie geschrieben werden kann.

  • Ingenieurmathematik 3
  • Regelungstechnik 2
  • Wärmeübertragung 2 & Thermodynamik 2
  • Sektorenkopplung
  • Studienrichtungen:
    • Elektrisches Energiesystem
    • Thermisches Energiesystem
    • Maschinen und Umrichtertechnik
    • Energiespeichertechnik
  • Projekt Energiesystemmodellierung
  • Masterarbeit

Studienfachberatung

Nils Kreth, M.Sc.
Telefon: +49 5323 72-3597
Fax: +49 5323 72-2104
E-Mail: ma.est@tu-clausthal.de
Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme
Leibnizstraße 28, Raum 501
38678 Clausthal-Zellerfeld

Überblick

Typ: Master-Studiengang
Dauer: 4 Semester
Unterrichtssprache: Deutsch
Abschluss: Master of Science (M.Sc.)
Studienbeginn: Empfohlen wird das Wintersemester, möglich ist auch das Sommersemester.
Akkreditierung: Bescheid des Akkreditierungsrates, Urkunde ASIIN, EUR-ACE®Master

Studienstart

Welcome-Week - TUCStart
Orientierungswochen vor Studienbeginn auch für Masterstudierende

Zulassungsvorraussetzung

An der TU Clausthal wird der Bachelor-Studiengang Energietechnologien angeboten. Dieser bildet mit dem Master-Studiengang Energiesystemtechnik eine Einheit. Die Inhalte sind für ein konsekutives Studium optimal aufeinander abgestimmt. Unter Auflagen ist ebenfalls ein Übergang von den Bachelor-Studiengängen Energie und RohstoffeMaschinenbau und Energie und Materialphysik in den Master-Studiengang Energiesystemtechnik möglich.